Kanton Thurgau
Thurgau isch e Witerleitig uf dä Artikel. För witeri Bedütige lueg under Thurgau (Begriffsklärig). |
De Kanton Thurgau (dialäktal s Tuurgi) isch en Kanton im Nordoschte vo de Schwiiz. Es isch en dütschschprochige Kanton. De Kantonshauptort isch Frauefäld.
Kanton Thurgau | |
---|---|
Basisdate | |
Staat: | Schwiz |
Abchürzig: | TG |
Amtssproche: | Dütsch |
Hauptort: | Frauefäld |
Flächi: | 991 km² (Rang 12) |
Iwohner: | 258'255[1] (31. Dezämber 2013) (Rang 13) |
Bevölkerigsdichti: | 261 Iw./km² (Rang 10) |
Bitritt zuem Bund: | 1803 |
Kantonshyme: | Thurgauerlied |
Websyte: | www.TG.ch |
Lag | |
Charte | |
Gmeinde | |
Geografi
ändereDe Kanton Thurgau gränzt im Norde im Bodesee und im Rhy as dütsche Bundesland Bade-Württebärg und an Kanton Schaffuuse. Im Süde isch i de Nöchi vom Hörnli d Gränze zu de Kantön Züri und Sanggale.
De Kanton verdankt sin Name em Fluss Thur, wo vo Südoschte noch Nordweschte dur en dure flüsst und im Zürcher Bezirk Andelfinge in Rhy mündet.
Landschaftsrüüm sind der «Underthurgau» im Weschte (um Frauefäld ume), de «Mittelthurgau» im mittlere Thurtaal (um Wiifälden ume), der «Oberthurgau» (öppe de Bezirk Arbe und de früenerig Bezirk Bischofszäll) und de «Hinderthurgau» (öppe de Bezirk Münchwile). De langzognig Hoger am Bodesee isch de Seerugge. De Hohgrot i de Gmeind Fischinge isch mit 991,1 m ü. M. de höchscht Punkt vom Thurgau.[2]
Im Kanton Thurgau wärdet 61,0 Prozänt vo dä Gesamtflächi landwirtschaftlich gnutzt. Wäge de vile Öpfelbäum (früener sind’s meh Birebäum gsi) seit mer em Kanton au «Moschtindie»; dodezue stoht witer une no meh.
Gschicht
ändereI dr antike Zyt isch kwer durs Gebiet weschtlich vom Bodesee d Gränze zwüsche de röömische Provinze Germania superior (zerscht no Belgica) und Raetia ggange. Pfii isch es Kaschtell vo de Römer a dere Provinzgränze gsi. Dr Ort «ad fines» isch i de antike Stroossecharte Itinerarium Antonini usem dritte und Tabula Peutingeriana usem vierte Johrhundert erwäänt.
Im früene Middelalter isch s Gebiet vom alte Thurgau, wo zum Herzogtum Alemannie ghört het, vil wyter in Weschte ggange. Do drvo zügt no hüt dr Ortsname Turgi im Kanton Aargau. Me kännt es bar Näme vo de Grafe, wo de Thurgau verwaltet hänbd, öppe dr fränkisch Graf Warin im 8. Johrhundert.
Im spoote Middelalter händ d Habsburger als Landgraafe de Thurgau regiert, bis dä im 15. Joorhundert zu de Alte Eidgnosseschaft cho isch, aber nid als glychberächtigte Stand wie die andere, sondern als “Gmeini Herrschaft”. Und das isch er bis ane 1798 blibe, wo d Franzoose i dr Schwiiz s Regime vo dr Helvetik etabliert händ. Jetz isch dr Thurgau en schwiizerische Kantoon worde, während dr Zyt vo dr Helvetik no als Verwaltigsgebiet vom Einheitsstaat und ab 1803 denn als volle sälpständige Kanton im Bundesstaat. 1803 het d Regierig s nöi Thurgauer Wappe ygfüert.
Im Roothuus z Frauefäld händ d Eidgnosse iri Tagsatzige ghalte. Sid em 19. Joorhundert brucht me dr Bürgersaal vom Roothuus für d Sitzige vom Gmeindroot vo dr Stadt Frauefäld und au für die vom thurgauische Groosse Root.[3]
Ane 1831 isch dr Thurgau dr erscht Schwiizer Kanton gsi, wo sech e modärni demokratischi Verfassig ggä het.
Bevölkerig
ändereSprooch
ändereD Dialäkt, won im Turgi gredt wöred, sind hööchalemannisch, gnäuer gsäit: d’Thurgauer reded en Oschtschwiizerdialäkt, wo mit de Mundarte vo de Kantöön Schaffuuse und Sanggale am nööchschte verwandt isch.
Religion
ändereAls ehemaligi Gmeini Herrschaft vo de Eidgenosse isch dä Thurgau konfessionell nöd einheitlich. Im grössere Teil vom hütige Kanton dominiert die reformierti Konfession, doch es git au Landstrich mit überwigend katholischer Konfession. Noch dä Kappeler Religionschrieg im 16. Johrhundert isch uf dä Tagsatzig, wo vo de katholischä Ständ dominiert worden isch, im zweite Landfride feschtghalte wore, dass di neu gschaffne religiöse Zueständ müend gschützt wärde, dass aber uf Wunsch vo drü Gläubige im änä Dorf dä katholisch Gottesdienscht wider chan igfürt wärde und Pfrundgüeter müend gmeinsam verwaltet wärde. Im witere isch hüfig s Territorialprinzip agwendet wore, d Grundherre (dä Thurgau isch i sehr vil lokali Herrschafte ufteilt gsi) händ d Religion vo dä Untertane chöne massgeblich beiflusse, aber nöd immer ganz bestimme. Es händ sich au vili paritätischi Chilegmeide entwicklet, wo d Chile vo beide Konfessione gnutzt wore isch, dodebi isch es meh oder weniger fridlich zue und här gange. Mit äm vierte Landfride vo 1712 sind di Reformierte e chli meh begünschtigt wore als vorher. Di gmeinsame Pfrundgüeter sind meischtäns noch Grössi vo de Konfession ufteilt wore. Mängi Chilegmeind wi Scherzinge oder Erle händ chöne e neui Chile baue. was sie vor 1712 meischtens nöd händ törfe. Bis 1798 isch es hüfig vorcho, dass di katholische Kolatore die reformierte Pfärer bestimmt händ. Mit de Ufhebig vo vile geistliche Stift und em Bischtum Konschtanz sind diä Kolatorrecht an Kanton Thurgau gfale, dä hät si 1830 a di einzelne Chilegmeinde witergä.
Verfassig und Politik
ändereD Hauptstadt und de Sitz vom Regierigsrot und vom Obergricht isch Frauefäld. De Sitz vom Grosse Rot wächslet all halb Johr zwüschet Frauefäld und Wiifälde.
Verfassig
ändereDi gägäwertig Verfassig datiert vo 1987. Si bildet d Grundlag für d Erfülig vo de Staatsufgobe. Zu dene Ufgobe ghört d Gwärleischtig vo öffentlicher Ornig und Sicherheit, d Förderig vo de soziale Sicherheit (vor alem d Usrichtig vo de Sozialhilf), d Beufsichtigung und Koordination vom Gsundheitswese, d Sicherstelig vonere ausreichende medizinische Versorgig und ere gnüegende Bildig im obligatorische Schuelbereich, d Bereitstelig vomene leischtigsfähige und vilsitige Schuelagebot (Chindergärte, Volksschuel, Pruefsschuele und Mittelschuele), d Förderig vom kulturelle Schaffe, dä Umweltschutz, s Bauwese und d Rumplanig sowiä d Förderig vom öffentliche Vercher und d Versorgig vo de Bevölkerig mit Energie und Wasser.
Legislative
ändereDi Gsetzgebendi, d Legislative, isch dä Grossi Rot, zelt 130 Mitglider und wird mit em Proporzprinzip vom Volk für vier Johr gwält. s Volk isch diräkt a de Gsetzgebig beteiliget, indem Verfassigsänderige em obligatorische, Gsetzesänderige em fakultative Referendum (3000 Stimme i drü Mönet) underliget. Zudem kennt s Volk s Recht vo dä Verfassigs- und Gsetzesinitiatve (mind. 4000 Stimmberechtigte) und s cha (mit 20'000 Underschrifte) d Abberuefig vom Grosse Rot vorem Ablauf vo dä ordentliche Amtszit verlange, worüber dänn ä Volksabstimmig azordne isch.
Noch dä Wahle vom 2008 herrscht im Grosse Rot folgendi Sitzverteilig:
Partei | 2000 | 2004 | 2008 |
---|---|---|---|
Schwiizerischi Volkspartei (SVP) | 42 | 47 | 51 |
Chrischtlichdemokratischi Volkspartei (CVP) | 27 | 22 | 22 |
Freisinnigdemokratischi Partei (FDP) | 24 | 20 | 18 |
Sozialdemokratischi Partei (SP) | 22 | 23 | 17 |
Grüeni Partei (GP) | 8 | 13 | 11 |
Evangelischi Volkspartei (EVP) | 5 | 4 | 6 |
Eidgenössisch-Demokratischi Union (EDU) | 1 | 1 | 3 |
Grünliberali Partei (GLP) | – | – | 2 |
Exekutive
ändereS usfüerende Organ isch dä Regierigsrot, wo us füüf Mitglider bestoht und vom Volk noch em Majorzprinzip äbäfalls für vier Johr gwählt wird. S Volk cha – wänn 20'000 Stimmberechtigti das verlanged – di vorzitigi Abberuefig vom Regierigsrot beantrage, und dänn nuess da drüber a Volksabstimmig agordnet werde.
Sitz händ noch dä Wahle 2008 gha:
- Jakob Stark (SVP, sit 1. Juni 2006; Bau und Umwält)
- Monika Knill-Kradolfer (SVP, sit 1. Juni 2008; Erzieig und Kultur)
- Bernhard Koch (CVP, sit 2000; Finanze und Sozials)
- Kaspar Schläpfer (FDP, sit 2003; Inners und Volkswirtschaft)
- Claudius Graf-Schelling (SP, sit 2000; Justiz und Sicherheit)
Ane 2018 sind im Regierigsroot:
- Monika Knill
- Carmen Haag, CVP
- Cornelia Komposch, SP
- Jakob Stark
- Walter Schönholzer, FDP
D Staatskanzlei fürt dä Staatsschriber Dr. Rainer Gonzenbach (sit 1. Juni 2000). Am 24. Februar 2008 isch mit dä Monika Knill-Kradolfer zum zweite Mol i dä Thurgauer Gschicht ä Frau i d Regierig gwält wore.
Judikative
ändereDi richterliche Behörde sind uf kantonaler Ebeni s Obergricht, s Verwaltigsgricht, uf regionaler Ebeni füf Bezirksgricht und uf Kreisebene zwanzg Fridensgricht.
Parteiesyschtem
ändereDi chrischtlich-demokratisch Partei (CVP), di freisinnig-demokatisch Partei (FDP), di Schwizerische Volkspartei (SVP) und di sozial-demokratisch Partei vo dä Schwiiz (SPS) sind im Regierigsrot verträtte. Im Parlament sind zuesätzlich die grüen-liberal Partei (GLP), die evangelisch Volkspartei (EVP), di eidgenössisch-demokratisch Union (EDU), di junge Schwiizerische Volkspartei (JSVP) und di grüen Partei vo dä Schwiiz (GPS) verträtte.
Bezirk und Gmeinde
ändereBis Endi 2010 isch dä Kanton Thurgau i acht Bezirk underteilt gsi, wo im Zug vonere Bezirksreform uf füüf reduziert worde sind. Ine stot en vom Volk gwälte Regierigsstatthalter vor, wo gwüssi Teil vo dä Strofverfolgig und ä paar Exekutivufgobe übernimmt. Di örtlichi Sälbschtverwaltig findet i dä politische Gmeinde statt. Es git aber au anerchannti Schuel- und Bürgergmeinde und evangelisch-reformierti und römisch-katholischi Chilegmeinde.
Lueg au: Gmeinde im Thurgau
Wirtschaft
ändereStruktur
ändereS Rückgrot vo dä Thurgauer Wirtschaft bildet ä Vilzahl a chline bis mittelgrosse Undernäme. En überrachendi Bedütig hät s verarbeitende Gwerb, insbesondere d Metallinduschtrie und dä Maschinebau. Witeri bedütendi Branche sind Nahrigs- und Gnussmittelinduschtrie, d Elektronikinduschtrie und Kunschtoffware. Eigentlichi Wachstumsbranche sind dä Fahrzügbau und s Verlags- und Telekommunikationswese.
Endi September 2008 händ im Thurgau rund 115'100 Lüüt i 14'900 Arbetsstätte gschaffet. D Beschäftigung verteilt sich wie folgt uf drü Wirtschaftssektore: Land- und Forschtwirtschaft: 6,5 %; Induschtrie, Gwerbe und Bau: 39,5 %; Dienschtleischtige: 54 %.
Dä langfrischtig Tränd Arbet us em agrarische und induschtrielle in Dieschtleischtigssektor z verlagere haltet wyter a. Trotz dä Abnahm vo Arbetsplätz im primäre Sektor um 2 % i dä Johr 2005–2008, ligt däm sin Gsamtateil vo Beschäftigung im Thurgau mit 6,5 % tütlich überem gsamtschwizerische Durchschnitt vo 3,3 %. Ähndlich verhaltets sich im gwerblich-induschtrielle Sektor: au sin Beschäftigungsatel vo 39,5 % ligt überem Durchschnitt vo 28,5 %. Hingäge händ fascht ali Dienschtleischtigsbranchen äs gringers Gwicht als gsamtschwiizerisch, obwohl d Beschäftigung vo 2005 bis 2008 um 10 % gstige isch.
Im Johr 2008 sind rund en Drittel (34 %) vo dä Thurgauer Export noch Tütschland gange. Mit Abstand folgäd Italiä mit 7,3 %, Frankriich und Holland mit je 5,5 %. Insgesamt gönd 78 % vo dä Exportgüeter i di Europäisch Union (EU).
Tourismus
ändereDä Thurgau isch dank sinere Lag am Bodesee voralem im Summer äs beliebts Usflugsziel. Im Johr 2008 sind über 403'000 Logiernächt regischtriert wore, wobi sechs vo zä Gäscht us dä Schwiiz cho sind. Di uslandischä Gäscht sind voralem us Tütschland (rund 62 Prozänt) in Thurgau cho. Di durchschnittlich Ufenthaltsduur betreit grad emol 2 Tääg. Dä Kanton Thurgau baut füre Tourismus uf füüf Plattforme uf: «Velo-Feriäland», «Gnussvolls Wanderä», «Skater’s Paradise», «Meeting Thurgau» und «Schlaraffäland am Bodesee». Di sampft Hügellandschaft und di 62 Kilometer Thurgauer Bodeseeufer eignet sich bsunders zum Velofahre, Wanderä und Inline-Skate. E witers wichtigs Standbei bildet dä Tagigs- und Seminartourismus. «Meeting Thurgau» isch ä Arbätsgmeinschaft, wo 16 verschideni Usbildigs- und Begägnigszentre sowie Tagigs- und Seminarhotels umfassd. Und underem Titel «Schlaraffäland am Bodesee» wird dä Thurgau sit 2003 als Gourmetregion beworbe.
Vercheer
ändereDä Thurgau ligt zmitz im High-Tech-Drüegg Stuggard–Münchä–Mailand. D Nöchi zu dä Schwiizer Wirtschaftsmetropolä Züri und em Flughafe Züri sichered ä schnälli Verbindig zu internazionale Märkte. Dä Kanton isch dur zwei Autobahne (A1 und A7) und zwei Schnällzugsachse (Züri–Konschtanz/Romanshorn und Zürich–Sangalä) mit dä Zentre i de Schwiiz und em nöche Usland (Tütschland und Öschterich) verbunde. Füre Vrcheer zu dä Nochborregione un i anderi Kantöön gits es guet usbauts Gemeins- und Kantonsstrossenetz und vili regionali Bus- und Bahnlinie. Als guets Bispil dodefür stot d Frauefäld-Wil-Bahn, wo dä Kantonshauptort Frauefäld mit dä nochglägne St. Galler Stadt Wil verbindet.
Vom Romanshorn us fahre d Bodeseeschiff, so wie d Fääri uff Haafe übere.
Bildig
ändereDä Thurgau hät Kantosschuele z Frauefäld, z Chrüüzlinge und z Romanshorn. Dänäbet häts ä Pädagogischi Maturitätsschuel z Chrüüzlinge und d Thurgauer Schüeler chönd dank ämä Abkommä d Kanti z Wil SG bsueche.
Di Pädagogisch Hochschuel Thurgau isch di einzig Irichtig uf Tertiärstufe im Thurgau und dient zur Us- und Witerbildig vo Lehrpersone. Si hät iren Sitz z Chrüzlinge und bestoht sit 2003.
Thurgauerlied
ändereD Hymmne vom Thurgau isch s Thurgauerlied O Thurgau du Heimat. D Melodie stammt vom Johannes Wepf, gschibä häts dä Johann Ulrich Bornhauser.
O Thurgau, du Heimat, wie bist du so schön, wie bist du so schön! Dir schmücket der Sommer die Täler und Höhn! O Thurgau, du Heimat, wie bist du so hold, dir tauchet der Sommer die Fluren in Gold! La, la, la, la, … dir tauchet der Sommer die Fluren in Gold!
O Land, das der Thurstrom sich windend durchfliesst, dem herrlich der Obstbaum, der Weinstock entspriesst. O Land mit den blühenden Wiesen besät, Wo lieblich das Kornfeld der Abendwind bläht. La, la, la, la, (usw.)
O Heimat, wie blüht dir im sonnigen Glanz, von Dörfern und Feldern ein herrlicher Kranz. O Heimat, wie tönt dir bei Feier und Grab das Glockengeläute vom Kirchturm herab. La, la, la, la, (usw.)
O Thurgau, wie liebe, wie schätze ich dich! Wohl locken viel schönere Gegenden mich. O Thurgau, mich fesselt ein engeres Band An dich, du geliebtes, du wonniges Land! La, la, la, la, (usw.)
Und finde ich schlummernd im Grabe einst Ruh, Dann decket die heimische Erde mich zu. Und öffnet das Jenseits sein strahlendes Tor, Dann schweb’ ich von Heimat zu Heimat empor. La, la, la, la, (usw.)
Drum, Thurgau, nimm hin noch den schwellenden Gruss, nimm hin von den Lippen den glühenden Kuss, und bleibe in Eintracht und Liebe vereint, dann ewig die Sonne des Friedens dir scheint. La, la, la, la, (usw.)
«Moschtindie»
ändereMe säit em Kanton Thurgau im Witz au gäärn «Moschtindie». Gschaffe hät dää Begriff d Redakzioon vo de humoristische Zytschrift Der Postheiri, wo vo 1845 bis 1875 z Soledurn usechoo isch und en Aart Näbelspalter vom 19. Jaarhundert gsy isch. I däm Blatt wird 1853 s Tuurgi s eerscht Maal i de Form von ere Moschtbire zäichnet und mit «Most-India» aagschribe. S Bestimigswoort «Most-» isch e Verballhornig vo Oscht (wil s Tuurgi im Oschte vo de Schwyz liit) und spilt glychzytig uf der Obschtbou aa, wo im Tuurgi e ganz e zäntraali Role hät. De Gsamtname «Moschtindie» isch es Woortspiil mit Oschtindie, eme geograafische Ruum, wo me doozmaal für s hüttig Südoschtaasie pruucht hät. Scho 1849 isch im Poschtheiri vo de «Moschtschwyz» (das töönt wie “Oschtschwyz”) d Reed gsy, und 1854 händ s dänn au na s «Moschtindisch Meer» (töönt wie “Oschtindischs Meer”) und d «Moschtsee» (tönt wie “Oschtsee”) für de Bodesee ygfüert. De Name «Moschtindie» hät aso gaar nüüt mit Indie z tue, au nöd daademit, das s Tuurgi sel d Form vo Indie haa – gnauso wenig wie de Bodesee alias d «Moschtsee» d Form vo der Oschtsee oder d Oschtschwyz alias «Moschtschwyz» d Form vo de Schwyz hät. Im Poschtheiri sind s mit exootische Näme au susch rächt frei umggange; «Honolulu» staat für Solothurn, «Mesopotamie» oder «Mutzopotamie» für Bäärn und «Persepolis» für Züri, und ali händ mit de reaale Stedt nüüt z tue.[4]
Literatur
ändere- Erich Trösch, Albin Hasenfratz, Hansjörg Brem, Hannes Steiner, André Salathé, Verena Rothenbühler: Kanton Thurgau In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
- Gnädinger, Beat (Hrsg.): Abbruch – Umbruch – Aufbruch: zur Helvetik im Thurgau. Frauenfeld: Verlag des Historischen Vereins des Kantons Thurgau, 1999 (Thurgauer Beiträge zur Geschichte. Band 136). ISBN 3-9520596-6-8.
- Bodenständig und grenzenlos: 200 Jahre Thurgauer Frauengeschichte(n). Hrsg. vom Verein «Thurgauerinnen gestern – heute – morgen» aus Anlass des Jubiläums 150 Jahre Bundesstaat/200 Jahre Unabhängigkeit des Kantons Thurgau. Huber, Frauenfeld 1998. ISBN 3-7193-1159-7.
Weblink
ändereFuessnoote
ändere- ↑ Thurgau auf einen Blick (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) . Dienststelle für Statistik. Kanton Thurgau. Abgruefe am 28. Juli 2014.
- ↑ Auf dem höchsten Punkt des Kantons Thurgau Artikel im Tagblatt Online vom 6. Januar 2011
- ↑ s Roothuus z Fraufeäld (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) uf dr Website vo dr Schwiizerische Gselschaft für Kunschtgschicht: sgkgs.ch
- ↑ Schweizerisches Idiotikon. Band IV, Sp. 541 ff., Artikel Most. Christoph Landolt: Mostindien – die Schweiz durch die Brille des «Postheiris», i: Wortgeschichten vom 23. Septämber 2014, useggää vom Schwyzerischen Idiotikon. Niklaus Bigler: Von Mostindien bis Mutzopotamien. Ortsnamen im «Postheiri», i: Festgabe für Peter Dalcher, useggää vo de Redakzioon vom Schwyzerischen Idiotikon, Züri 1987, S. 41–53. Peter Bretscher: Mostindien – ein Name gibt Rätsel auf, i: BauernZeitung, 15. Novämber 2013, S. 26.